Morgenstimmung am See

Yay!

Du bist “Seezeichen 13” Insider und damit würdig, mehr über “Teil Zwo” alias “Seeblick kostet extra” zu erfahren. Und bevor Du fragst: Nein, es gibt noch keinen Zeitplan.

Ja bin ich denn wahnsinnig? Bitte nicht antworten, rhetorische Frage!

Die Rohfassung von “Seeblick kostet extra” ist so gut wie fertig, von den Korrekturdurchgängen ganz zu schweigen. Und ich meine, Euch bereits informieren zu müssen? Da kann man nur den Kopf schütteln.

Na, bereuen kann ich das dann Morgen. Ich denke, keiner von Euch Seezeichen 13 Insidern wird mich später auf irgendetwas festnageln, was die Fortsetzung betrifft, stimmt’s? Wehe! Will heißen, alles ist noch im Fluss, auch erste Sätze werden noch nach Belieben umgeschmissen, das Unterste noch zuoberst gekehrt, das Innerste nach außen … wir verstehen uns.

 

Seeblick kostet extra

Sneak Preview

„Nicht schuldig im Sinne der Anklage“, näselt der Richter und schiebt wiederholt seine Nickelbrille nach oben.

Würde ich ihm nicht wie gebannt an den Lippen hängen, die dezente Botschaft würde mir entgehen, die nun wie ein Blitz in mein System fegt und es kurzerhand lahmlegt. So kann mein Denkapparat dem Justizapparat nicht mehr folgen, wieso, weshalb, warum dem so ist und welch bösen Paragrafen er die Schuld dafür in die Schuhe schiebt.

„Nein!“, kreische ich erheblich verzögert und springe auf.

Das Getuschel im Saal verstummt, alle Blicke richten sich auf mich. Ich schwanke wie bei leichtem Seegang, greife nach der Vorderlehne, etwas Verlässliches muss her. Eine Hand legt sich mir auf den Rücken, will beruhigen, verharrt eine ganze Weile, bis ich mich endlich wieder neben Dr. Frieder auf die Bank sinken lasse. Rot bis in die Haarspitzen, war ja klar, aber das ist im Moment nebensächlich.

Das darf doch nicht wahr sein! Nach dem ersten Schock umklammert mich Fassungslosigkeit, droht mir die Luft zum Atmen zu nehmen. Vor wenigen Minuten konnte ich vor Anspannung kaum still sitzen und fieberte dem Urteil entgegen. Ich wollte den Drahtzieher der Ermordung von Bernd Gerold für lange Zeit hinter Schloss und Riegel sehen. Jetzt möchte ich einfach der Schwerkraft nachgeben, loslassen, hinabgleiten und durch das alte Gemäuer fließen. Irgendwann käme ich in Neuseeland wieder heraus, bei meinem Glück direkt unter einem Schaf während es … Wenigstens ist dort Frühling.

 

[ … ]

 

Bevor ich eine Frage stellen kann, klingelt mein Handy.
„Ein Toter“, sagt Dr. Frieder.
„Bitte was?“, muss ich erst mal fragen.
„Eine Leiche.“
Hab ich doch richtig gehört. „Wer, äh, warum …“ Ich sollte wirklich langsam lernen, in überraschenden Situationen meine Sätze zu beenden. Was macht denn das für einen Eindruck? Unbeteiligte Beobachter könnten meinen, ich sei etwas verpeilt oder gar trottelig.